Achtsame Zeit

Früher habe ich meine Zeit ganz anders betrachtet: sie schien mir aus lauter verschiedenen Abschnitten zu bestehen. Einen Teil hatte ich für Joey reserviert, einen anderen für Sue, dann gab es den, wenn ich mich mit ihr gemeinsam um Ana kümmerte, und schließlich noch den Anteil für die Hausarbeit.

Die Zeit, die dann noch übrig blieb, gehörte mir. Da konnte ich lesen, schreiben, meine Forschungsarbeit betreiben und spazieren gehen. Neuerdings versuche ich, mir meine Zeit überhaupt nicht mehr in einzelne Abschnitte einzuteilen. Die Zeit mit Joey und Sue betrachte ich jetzt genauso als meine eigene Zeit. Wenn ich Joey bei den Hausaufgaben helfe, schaue ich, wie ich auch diese Zeit genauso zu meiner eigenen machen kann. Ich gehe also mit ihm seine Hausaufgaben durch, bin ganz bewusst mit ihm zusammen und entwickle so auch wirkliches Interesse an unseren gemeinsamen Aktivitäten.

Die Zeit, die ich scheinbar nur ihm widme, wird dadurch plötzlich zu meiner eigenen Zeit.

Genauso mache ich es jetzt auch mit der Zeit, die ich mit Sue verbringe. Und das Verblüffende daran ist, dass ich auf einmal unbegrenzt Zeit für mich selbst habe!

(Aus dem Buch: „Das Wunder der Achtsamkeit“ von Thich Nhat Hanh)

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Joachim Frenz

achtsam. glücklich. leben.

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